Das älteste Dominikanerinnenkloster Bayerns: Kloster Heilig Kreuz

 

Das Kloster Heilig Kreuz in Regensburg ist das älteste Dominikanerinnenkloster in Bayern und besteht seit 1233 ununterbrochen an der gleichen Stelle. Dominikanerinnen sind Nonnen, die sehr bescheiden leben und sich nichts gönnen. Die dazugehörige Heilig-Kreuz-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche. Diese wurde nach dem romanischen Kreuz benannt, das noch heute am Hochaltar der Klosterkirche hängt. Kloster und Kirche liegen in der nordwestlichen Altstadt, am Nonnenplatz 10.

 

 

Geschichte und Bau des Klosters:

Das Kloster wurde am 12. Februar 1233 gegründet, da die zunächst verstreut in Regensburg lebenden armen Schwestern zusammen leben und beten wollten. Bischof Siegfried stimmte zu und bat die Bürger den Dominikanerinnen im Westen der Stadt ein Grundstück innerhalb der Stadtmauer zu schenken. Das taten sie dann auch freiwillig und ohne Bedingungen. Der Bauplatz lag im Bereich eines heute noch zu erkennbaren, lange aufgegebenen, Steinbruchs. Die Kirche entstand dann vier Jahre später in den Jahren 1237 bis 1244. Sie wurde im gotischen Stil gebaut. Finanziert wurde diese aus den Einnahmen der Pfarrei Schwarzhofen, die den Dominikanerinnen von Graf Heinrich von Ortenburg und Murach geschenkt wurde.

 

 

Eine wichtige Quelle - Die Schenkungsurkunde:

In einer lateinischen Urkunde vom 22. Februar 1233 wird die Schenkung des Baugrundes und damit die Gründung des Klosters beschrieben. Dabei bestätigte Bischof Siegfried von Regensburg die Schenkung des Bauplatzes und nahm die Schwestern unter seinen Schutz. In der Urkunde werden die Schwestern als die geistlichen Hüterinnen im Westen der Stadt beschrieben.

 

 

Baustil und religiöse Elemente in Kloster und Kirche:

Das einschiffige Langhaus hatte ursprünglich eine einfache Holzdecke und vierzehn hohe, sehr schmale Fenster. Der Mittelpunkt des Hochaltars ist das romanische Kreuz, das noch aus der Gründungszeit stammt. Die gotische Figur des heiligen Blasius in der Nähe des Beichtstuhls ist ein Symbol dafür, dass die Brüder aus dem nahegelegenen Dominikanerkloster St. Blasius bei den Schwestern als geistliche Berater tätig waren und ihnen die Beichte abnahmen. Die ursprünglich gotische Kirche wurde 1751 prunkvoll im Stil des Rokokos umgebaut. Entschieden hatte dies die damalige Priorin (die Vorsteherin des Klosters) Hyazintha Hämmerl. Die Kirche wird noch heute als Juwel des bayerischen Rokoko bezeichnet.

 

 

Das Kloster in späterer Zeit:

Durch die Säkularisation (der Staat nahm der Kirche Besitz weg) mussten viele Klöster aufgegeben werden. Kurfürst Carl Theodor von Dalberg (er war Erzbischof und ein wichtiger Staatsmann) beschloss deshalb im Jahr 1803 eine Mädchenschule zu eröffnen. Die Schwestern mussten - gegen ihren Willen - den Schulunterricht übernehmen. Dadurch war die Weiterfinanzierung des Klosters jedoch möglich. König Ludwig I. sicherte 1827 den Weiterbestand des Klosters unter der Voraussetzung, dass der Unterricht weitergeführt werden musste. Im Jahr 1870 baute die Stadt ein eigenes Schulhaus, die Kreuzschule. Dort unterrichteten einige Schwestern. Während des zweiten Weltkrieges trafen 13 Bomben das Kloster. Mit Hilfe der Amerikaner wurde das Gebäude wieder aufgebaut. Die Klosterkirche wurde von 1980 bis 1983 saniert. Heute leben dort nur noch wenige Dominikanerinnen, da sich immer wenige Frauen für das strenge Leben im Kloster entscheiden. Nur eine Schwester unterrichtet noch in der Kreuzschule.

 

 

Grund für den Bau des Klosters:

Grund war zunächst den angesehenen, armen Nonnen, die zuvor verstreut in der Stadt lebten, die Möglichkeit zu geben, zusammen zu leben. Da der Westen der Stadt kein armes Viertel war, konnten gönnerhafte Bürger dem Bettelorden auch Eigentum schenken, wie auch das besagte Baugrundstück selbst. Seit Gründung des Klosters im Jahr 1233 förderten Bischöfe und Bürger das Kloster.

 

 

Der heilige Dominikus und die Rolle der Dominikanerinnen:

Der heilige Dominikus war der Gründer des Dominikanerordens. Das Prinzip war in strenger Armut zu leben und zu predigen. Die Dominikaner halfen den Menschen durch ihre Seelsorge. Die bisherigen Geistlichen dagegen waren mehr mit der Sicherung ihrer eigenen Vorzüge beschäftigt und nicht sehr menschennah tätig. Mit der Ausbreitung der Bettelorden (wie den Dominikanern) zeigte sich, dass sich die Seelsorge in den Städten verbesserte. Das fanden die Bürger gut und diejenigen, die spenden konnten, taten es auch.

 

 

Das Kloster Heilig Kreuz auf der Karte von 1644:

Das Kloster befindet sich auf der Karte von 1644 im Westen des Stadtkerns. Es liegt direkt an der Stadtmauer. Es ist zu erkennen, dass es sich um ein sehr großes Areal handelt. Die angeschlossene Kirche an dem Kloster ist deutlich zu sehen. Außerdem sind sowohl auf der Karte von 1644 als auch auf Luftaufnahmen von heute zahlreiche Grünflächen zu erkennen.

 

 

Kloster Hl. Kreuz: Ein Ausschnitt aus einer Karte von Werner Friedrich Bernhard (18. Jhdt)

Kloster Heilig Kreuz aus der Karte Regensburg von Werner Friedrich Bernhard aus dem 18. Jahrhundert

 © Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

 

Literatur:

Die Dominikanerinnen des Klosters Heilig Kreut: 750 Jahre Dominikanerinnenkloster Heilig Kreuz Regensburg 1233 – 1983, Regensburg 1983.

Geßner, Johanna: Dominikanerinnenkirche Hl. Kreuz, Schnell, Kunstführer Nr. 773, München 1989.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klosterkirche_Heilig-Kreuz_(Regensburg) , (letzter Aufruf: 10.02.2017).

https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig-Kreuz-Kirche, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Theodor_von_Dalberg, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

http://www.reinis-welten.de/regensburg/kirchenundkloesterinregensburg/dominikanerinnenklosterregensburg/index.html, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

http://www.bistum-regensburg.de/news/dominikanerinnen-von-heilig-kreuz-unsere-alten-schwestern-sind-echte-goldschaetze-836/, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

 

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