Die St. Oswald Kirche: Eine der ersten evangelischen Kirchen in Regensburg

 

Die St. Oswald Kirche ist relativ unbekannt, obwohl sie zu den ältesten Kirchen Regensburgs gehört. Ursprünglich bestand neben der Kirche auch ein Spital, welches heute jedoch nicht mehr existiert. Spital und Kirche wurden im 13. Jahrhundert gegründet. Die Kirche St. Oswald ist heute eine evangelische Kirche. In dieser Zeit war ein Spital ein Art Krankenhaus ohne Arzt, indem Kranke gepflegt und versorgt wurden. Im Jahr 1358 bekam das Spital eine eigene Spitalordnung.

 

 

Geschichte und Grund des Kirchenbaus:

Die St. Oswald Kirche wurde 1280 von den besagten Patrizierfamilien gegründet. 1307 übernahmen die Gumbrechts nach dem Tod von Karl Prager die Spitalpflege und die Verwaltung des Spitals. Nach dem Aussterben der Auer wollte der Rat der Stadt die Patronatsrechte. Das Patronatsrecht ist die Schirmherrschaft eines Landes- oder Grundherrn über eine Kirche, die auf seinem Grund liegt. Nach langem Rechtsstreit wurde dieses Recht der Stadt zugesprochen. Von 1290 bis 1367 wurde die Kirche als Karmelitenkloster genutzt. Die Klosterkirche wurde nach dem Auszug der Karmeliten (nach einem Streit zwischen Conrad IV und einem Mönch) nach Straubing weiterhin als Spitalkirche verwendet. 1537 ging die Spitalpflege an das neu eingerichtete Almosenamt. Das Almosenamt war ein Pflegeamt für Arme. Die Stadt bestimmte 1552, zehn Jahre nach der Einführung der Reformation in Regensburg, dass die Kirche für den evangelischen Gottesdienst gebraucht wird.

 

 

Eine wichtige Quelle - die Stiftung des Spitals:

In einer Quelle - eine Schrift aus dem Jahr 1830 - wird auf die Familien Prager, Auer und Gumbrecht eingegangen. Die Patrizier Karl Prager, Friedrich Auer und Sylvester Gumbrecht stifteten das Spital St. Oswald für zwölf arme Frauen und Jungfrauen. Jungfrauen sind unverheiratete Frauen. Patrizier sind Angehörige der gesellschaftlichen Oberschicht. Diese Betitelung taucht sowohl im antiken Rom als auch im Mittelalter auf.

 

 

Bauerneuerungen:

Die Kirche wurde wie viele andere Kirchen baulich verändert. Sie hatte nicht von Anfang an ihre heutigen Bestandteile. 1604 wurde sie zur ihrer heutigen Größe erweitert. Die Erweiterung der Kirche wird als besonderes Beispiel der nachgotischen Architektur bezeichnet. Im Inneren wurde 1626 eine Empore für vornehme und reiche Gottesdienstbesucher eingebaut. 1610 begann die Neuausstattung der Kirche. Das wird mit den Bemühungen des Regensburger Superintendenten (eine Art Regionalbischof) Georg Serpilius in Verbindung gebracht. Bis zum Bau der Dreieinigkeitskirche in den Jahren 1627 bis 1631 waren die St. Oswald Kirche, die Bruderhauskapelle und die Neupfarrkirche die drei einzigen evangelischen Kirchen der Reichsstadt.

 

 

Die Kirche und ihr Schutzheiliger:

Oswald von Northumbrien ist der Schutzheilige der Kirche. Die Kirche wurde ihm geweiht. Er war ein Märtyrer – also jemand der sich für Gott und seinen Glauben geopfert hat.

 

 

Wo ist Religion in der Kirche zu finden?

Der Altar und der Turm sind typische religiöse Merkmale in der St. Oswald Kirche. Der Turm wurde gebaut, da die Menschen näher an Gott sein wollten. Der Altar und das Altargemälde sind aus dem 17. Jahrhundert. Auf Wunsch des Stifters Johann Zaccharias Seidel wurden Gemälde von Isaac Schwendter verwendet. Er malte typische Bilder aus dem Alten und Neuen Testament.

 

 

St. Oswald auf der Stadtansicht von 1644:

Man erkennt die St. Oswald Kirche auf der historischen Karte von 1644 von Merian gut als Kirche. Außerdem ist sie in der Legende der Karte verzeichnet. Durch ihre Nähe zur Stadtmauer kann man die Kirche eindeutig und in ihrer vollen Pracht erkennen. St. Oswald war eine wichtige Kirche in Regensburg, da sie eine der ersten drei evangelischen Kirchen in Regensburg war.

 

 

Die St. Oswald Kirche: Ein Ausschnitt aus der Karte "Regensburg" von Werner Friedrich Bernhard (18. Jhdt.)

St. Oswald in der Karte Regensburg von Werner Friedrich Bernhard aus dem 18. Jahrhundert

© Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

 

 

Literatur:

Vielberth, Erika: Evangelisch-Luth. St. Oswald-Kirche Regensburg, Regensburg 2007.

Morschbach,Peter: Evangelisch Kirchen in Regensburg, München 1991.

Eumpelzhaimer, Christian: Regensburgs Geschichte. Sagen und Merkwürdigkeiten. Von den ältesten auf die neuesten Zeiten, Regensburg 1830.

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Oswald_(Regensburg), (letzter Aufruf: 10.02.2017).

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienO/Oswald.html, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

https://de.wikipedia.org/wiki/Karmelitenkloster_St._Oswald_(Regensburg), (letzter Aufruf: 10.02.2017).

http://www.dreieinigkeitskirche.de/node/46, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

 

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