Das St. Katharinenspital: 900 Jahre Fürsorge am Fuße der Steinernen Brücke

 

Das St. Katharinenspital ist eines der ältesten Altersheime in Deutschland. Es befindet sich im nördlich der Donau am Fuße der Steinernen Brücke in Stadtamhof, welches lange Zeit eine eigene Stadt neben Regensburg war.

 

 

Gründung:

Für die Gründung des Spitals taten sich die Bürger und der Bischof der Stadt Regensburg zusammen. Das Spital besteht an der heute bekannten Stelle seit dem 12. Jahrhundert. Seinen Ursprung hat das Spital jedoch im 10. Jahrhundert nahe dem Dom St. Peter.

 

 

Baugeschichte:

Das St. Katharinenspital, ursprünglich St. Johannesspital genannt, wurde um 1213/1214 vom Herzen der Stadt Regensburg an den Fuß der Steinernen Brücke verlegt. Dies geschah, um Kranken und Alten bessere Luft und besseres Wasser zu gewährleisten. Das damalige Krankenhaus wurde von Bischof Siegfried 1227-1246 ausgebaut, weil die Patienten immer mehr wurden. Es wurde der heiligen Katharina geweiht. Das Spital wurde nach einem Brand im späten 18. Jahrhundert von Primas Karl von Dalberg wieder aufgebaut und 1859 erweitert. Der "Vater" des Spitals war Bischof Conrad IV. Er war Bischof von Regensburg und später ein einflussreicher Mann unter König Philipp von Schwaben. Sein Gemeinschaftssinn wurde bis heute weitergetragen. Im Spitalarchiv gibt es Belege (Urkunden) über die Besitzer des Spitals. Das Archiv besitzt Urkunden, welche bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen und gehört somit zu den bedeutendsten Archiven Deutschlands. Das St. Katharinenspital beinhaltet z. B. eine Brauerei, Krankenzimmer, ein Archiv, eine Kirche und weitere Einrichtungen.

 

 

Eine wichtige Quelle - Die Satzung des Spitals:

Im Jahr 1226 wurde eine Satzung für das Spital erlassen. Darin wurde festgehalten, dass vier Domherren und vier Laien für das Spital verantwortlich sind. Außerdem wurde darin festgehalten, dass das Spital nie aus dem Verantwortungsbereich der Domherren entzogen werden darf und das Spital zu jedem Zeitpunkt die Pflege für mindestens einhundert Menschen übernehmen muss.

 

 

Katharinenspital-Pfarrkirche:

Der Baubeginn der Kirche wird um das Jahr 1220 vermutet. Im Jahr 1489 wird der Chor vergrößert. In der spätgotischen Apsis, welche 1858-1860 restauriert wurde, ist der Hauptaltar. Das sechseckige Zentralgebäude ist der älteste Bau in der Pfarrkirche.

 

 

Die Schutzheilige:

Die Schutzheilige des St. Katharinenspitals ist die heilige Katharina von Alexandria. Nach heutigem Wissenstand handelt es sich um eine erfundene Gestalt.

 

 

Das Spital heute:

Das Spital wird heute als Brauerei, Biergarten, Seniorenheim und Archiv genutzt. Im Winter wird auf dem Biergartengelände ein bekannter Weihnachtsmarkt abgehalten.

 

 

Das St. Katharinenspital: Ein Ausschnitt aus der Karte von Regensburg aus der Weltchronik von Hartmann Schedel (1493)

Spital Weltchronik von Hartmann Schedel 1493

 © Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

 

 

 

Literatur:

Dirmeier, Artur: St.-Katharinenspital und Steinerne Brücke. Spital und Brücke als rechtliche, architektonische und symbolische Einheit, in: Regensburger Spitäler und Stiftungen (= Regensburger Herbstsymposion zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege 1993, Regensburg 1995.

Treiber, Adolfine: 750 Jahre St.Katharinen-Spital Regensburg, Regensburg 1998.

Hiltl, Franz: Das Katharinenspital zu Regensburg, Regensburg 1968.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spitalkirche_St._Katharina_(Regensburg), (letzter Aufruf: 10.02.2017).

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konrad_IV._von_Frontenhausen (letzter Aufruf: 10.02.2017).

http://spital.de/, (letzter Aufruf: 10.02.2017).

 

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