Die Neupfarrkirche: Die erste evangelische Kirche in Regensburg

 

Die Neupfarrkirche ist die erste evangelische Kirche, welche in Regensburg erbaut wurde. Sie liegt auf dem Neupfarrplatz in der Stadtmitte von Regensburg. Das Kirchengebäude ist mit spätgotischen Elementen versehen.

 

 

Geschichte und Grund des Kirchenbaus:

Ab dem Jahr 1519 wurde eine hölzerne Kapelle errichtet und im Jahr 1540 wurde ein teilweise errichteter Steinbau eingeweiht. Die Neupfarrkirche wurde nach den Plänen des Architekten Hans Hieber errichtet. Hans Hieber war Architekt, Steinmetz und Baumeister. Mit Hilfe eines Holzgerüstes wurde die Neupfarrkirche errichtet. Die Neupfarrkirche wurde auf einem jüdischen "Ghetto", dem Wohnbezirk der Juden, errichtet. Dort stand bis 1519 eine Synagoge, eine jüdische Kirche. Sie wurde 1519 verbrannt und abgerissen, da viele Menschen nicht wollten, dass Juden in Regensburg leben. Ab 1519 bestand die Wallfahrtkapelle "Zur Schönen Jungfrau Maria" auf dem besagten Neupfarrplatz. In dieser wurde von 1519-1525 sehr intensiv Wallfahrt betrieben. Im März 1540 wurde die neue Neupfarrkirche geweiht. Regensburg trat 1542 zur evangelisch-lutherischen Konfession über. Die Neupfarrkirche wurde erbaut, da es nur katholische Kirchen gab und die Menschen mit evangelischen Glauben auch in einer Kirche beten wollten. Sie ist für die Glaubensgemeinde sehr wichtig. 1542 wurde dort zum ersten Mal Brot und Wein an die Gläubigen verteilt. Das nennt man Abendmahl in beiderlei Gestalt.

 

 

Eine wichtige Quelle - Luthers Vorstellungen über den Gottesdienst:

Martin Luther hat 95 Thesen verfasst. Darin sprach er sich z. B. gegen den Ablass aus. In einer weiteren Schrift schrieb er über den Gottesdienst: Laut Luther braucht man weder Glocken, Kirchen, Gefäße, keine Zierde, kein Licht, keine Kerzen, keine Orgel, keinen Gesang, keine Gemälde und keinen Altar. Man braucht nur das Wort Gottes, denn dort, wo es ertönt, ist auch Gott selbst.

 

 

Was danach geschah:

Die Neupfarrkirche wurde 1860 endgültig fertiggestellt, als der Münchner Architekt Ludwig Foltz unter anderem den Südturm an den Nordturm anglich. Sie ist seitdem unverändert. Heute ist sie nicht nur Gemeindekirche, sondern auch die evangelische Universitätskirche der Stadt.

 

 

Religiöse Merkmale:

Ein typisches religiöses Merkmal der Neupfarrkirche sind die Kirchtürme. Sie drücken die Nähe zu Gott aus. Da die Neupfarrkirche eine evangelische Kirche ist, sind vermeintlich typische Objekte nicht in der Kirche vorhanden, da die evangelische Kirche übermäßigen Prunk ablehnt. 

 

 

Die Kirche auf der Stadtansicht:

Auf der Stadtansicht von 1644 ist die Neupfarrkirche rechts oberhalb des Doms zu sehen. Auch die auffällig hohen Türme im Vergleich zum relativ kleinen Schiff der Kirche sind auf der Karte gut zu erkennen. Man erkennt die Neupfarrkirche außerdem sehr schön in der Stadtansicht, da sie auf einem freiliegenden Platz steht.

 

 

Die Neupfarrkirche von Werner Friedrich Bernhard (18. Jhdt.)

Die Neupfarrkirche von Werner Friedrich Bernhard mit dem Titel Kirche Zur Schönen Maria entspricht Neupfarrkirche aus dem 18 Jahrhundert

© Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

 

 

Literatur:

Morsbach, Peter: Evangelische Kirchen in Regensburg, München 1991.

Morsbach, Peter: Die Neupfarrkirche. Hauptkirche des evangelischen Regensburgs, Mutterkirche für das evangelische Südosteuropa, Regensburg 1992.

Räbisch, Marlies: Die Reformation in Regensburg mit besonderer Betrachtung der Neupfarrkirche. Ein Beitrag zur Erschließung regionaler Kirchengeschichte im Religionsunterricht der Grundschule, Regensburg 2003.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Neupfarrkirche_(Regensburg), (letzter Aufruf: 10.02.2017).

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